Solarkraftwerk Nurek
Tadschikistan - klimaneutrale Stromerzeugung im Rahmen der Wasserinitiative Zentralasien
Rahmenbedingungen des Projektes
- Stromerzeugung in Tadschikistan basiert im Wesentlichen auf Wasserkraft (ca. 93%) und befindet sich (außer Pamir Energy) in staatlicher Hand (Barki Tojik);
- Import von Strom in der Herbst-/Winterperiode wegen meteorologischer Bedingungen, Export von Strom zur Rückzahlung in der Sommerperiode/Erwirtschaftung von Einnahmen;
- Wasserkraftwerke in Tadschikistan haben eine Kraftwerkskapazität von ca. 4,7 GW;
- Erklärtes Ziel der Regierung Tadschikistans bis 2020 ist die stabile Eigenversorgung der Industrie und Bevölkerung mit Strom, sowie der Ausbau des Exports zur Diversifizierung des Außenhandels;
Das Projekt
Planung und Implementierung eines Solarkraftwerks am Standort des Wasserkraftwerks Nurek in Zusammenarbeit mit der deutschen Industrie zum Ausgleich der verminderten Stromerzeugung in der Herbst-/Winterperiode (Minderleistung ca. 450 MW wegen Wassermangel im Staubecken).
Der Nurek-Staudamm staut etwa 50 km östlich der Hauptstadt Duschanbe den Fluss Wachsch/Nebenfluss des Amudarja. Er wurde zwischen 1961 und 1980 als 704 m langer Steinschüttdamm erbaut, Bauwerksvolumen ca. 54 Mio. m³. Der Speicherraum des Stausees beträgt ca. 10,5 Milliarden m³, die Wasseroberfläche ca. 106 km². Das Wasserkraftwerk mit neun Turbinen hat eine Nennleistung von ca. 3.600 Megawatt. Dies ist ausreichend, um nahezu ganz Tadschikistan mit Strom zu versorgen. Neben der Stromversorgung dient der Staudamm auch der Bewässerung von rund 70.000 Hektar landwirtschaftlicher genutzter Flächen.
Geplant ist die Nutzung des Wasserkraftwerks Nurek als Energiespeicher mittels intelligentem Energie-Management-System zum Ausgleich der tageszeit- sowie wetterabhängigen Stromerzeugung des Solarkraftwerks (ca. 2.800 Sonnenstunden pro Jahr).
Zur Schaffung der Voraussetzungen für die Planung und Realisierung des Projekts wurde am 30. Mai 2014 zwischen dem Ministerium für Energie und Wasserressourcen der Republik Tadschikistan Herrn Minister Usmonzoda U.Y. und DPU Investment GmbH eine Vereinbarung geschlossen und der Grundstein für das Projekt gelegt. DPU Investment GmbH wurde u.a. beauftragt, die Verhandlungen mit deutschen Unternehmen, staatlichen Behörden, Einrichtungen und Organisationen zu führen und zur Teilnahme am Projekt zu gewinnen.
Ziel des Projektes
Beitrag zum Ausbau und zur Diversifizierung der deutsch-tadschikischen Wirtschaftsbeziehungen. Die erfolgreiche Umsetzung des Pilotprojekts könnte bei weiteren Wasserkraftwerken in Tadschikistan Anwendung finden, ein Beitrag im Rahmen der Wasserinitiative Zentralasien des Auswärtigen Amts leisten, zu neuen Überlegungen der Republik Tadschikistan in der Energiepolitik führen und zur Entspannung in Zentralasien sowie zur Überwindung bestehender Bedenken in Bezug auf die wirtschaftlich vorteilhafte Nutzung der Solarenergie beitragen.